Selektion spezifischer Peptide gegen Oberflächenproteine von Listeria monocytogenes und Kombination dieser mit ausgewählten antimikrobiellen Substanzen zur Steigerung der antimikrobiellen Wirksamkeit

Selektion spezifischer Peptide gegen Oberflächenproteine von Listeria monocytogenes und Kombination dieser mit ausgewählten antimikrobiellen Substanzen zur Steigerung der antimikrobiellen Wirksamkeit

Listeria monocytogenes (Lm) ist der Verursacher von Listeriose, einer durch verunreinigte Lebensmittel übertragenen Krankheit mit relativ hoher Letalität und starker Gefährdung ungeborener Kinder im Mutterleib. Die gesteigerte Nachfrage der Konsumenten nach natürlichen Konservierungsstoffen führt dazu, dass für die Lebensmittelindustrie natürliche antimikrobielle Substanzen immer interessanter werden. Dazu zählen beispielsweise Hopfeninhaltsstoffe wie Xanthohumol, Hulupinsäure und Hopfenbittersäuren, die eine antimikrobielle Aktivität gegen gram-positive Bakterien wie Lm zeigen.
Die Invasion von Lm in die Wirtszelle wird durch die bakteriellen Oberflächenproteine InlA und InlB vermittelt. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Funke werden im Zuge dieses Projekts 12-mer Peptide mittels Phage-Display identifiziert, die eine starke Affinität für InlB aufweisen. Nach Selektion der InlB-bindenden Peptide solle deren Interaktion mit Lm in vitro untersucht werden. Ziel ist letztlich ein Konjugat aus InlB-bindendem Peptid und Hopfeninhaltstoff zu generieren, um eine niedrigere minimale Hemmkonzentration (MHK) - im Vergleich zu der einzeln verwendeten Hopfenkomponente - zu erreichen. Da Hopfeninhaltsstoffe als Ionophore an der bakteriellen Membran wirken, ist zu erwarten, dass die Kombination mit einem InlB-bindenden Peptid zu einer besseren Wechselwirkung mit der Bakterienzelle führt.